Tapetenliebe seit Tag eins.
Endlich bekommen Tapeten die Aufmerksamkeit, die sie verdient haben.

Tapeten feiern ihr Comeback – und ich freue mich mit
Es gibt Trends, die kommen und gehen – und es gibt Klassiker, die nie ganz verschwinden. Tapeten gehören für mich eindeutig zur zweiten Kategorie. In meiner Arbeit als Interior Designerin in Wien und Österreich setze ich seit den Anfängen auf Tapeten als gestalterisches Element.
Lange bevor sie in den großen Magazinen wieder als Trend ausgerufen wurden, habe ich sie in meine Projekte eingebunden. Und ja, manchmal war das auch gar nicht so einfach – gegen Vorurteile, gegen die Angst vor Mustern, gegen die Sehnsucht nach dem „Sicheren“ in Weiß und Grau oder wie man sie ggf. wieder ab bekommt.
Wandgestaltung ist meine Leidenschaft - auch mit Tapeten
Der Wunsch nach der Gestaltung mit Tapeten kam für mich vor allem aus Großbritannien. Dort ist es seit jeher üblich, mit Mustern und Farben zu arbeiten – von der Mietwohnung bis zum Cottage am Land. Weiße Wände? Eher selten.
Auch in ländlicheren Regionen Frankreichs gehören Tapeten zum festen Bestandteil der Einrichtung. Ähnlich in Skandinavien – dort etwas reduzierter, aber immer mit feinem Gespür für Farbe und Struktur. Die meisten der Tapeten, die ich heute in meine Projekte in Wien und Österreich integriere, beziehe ich direkt von den Herstellern in UK, Frankreich oder Skandinavien. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es mir, für meine Kund:innen besondere Designs zu holen, die man nicht überall findet.
Jetzt freut es mich, dass die Tapete 2025 ihr großes Revival erlebt. Und diesmal nicht als kleine Akzentwand (die ja ohnehin längst out ist) – sondern als selbstbewusstes Statement für Räume mit Charakter.
Welche Tapeten sind 2025 im Trend?
Better Homes & Gardens nennt es einen der Top-Trends des Jahres: von großflächigen Wandgemälden über Streifen bis hin zu kräftigen Farben. Auch Veranda bestätigt den Wandel: Statt einzelner Wände (der alten “Featurewall” oder “Featurewand”) werden immer häufiger ganze Räume – inklusive Decken – tapeziert. Die „fünfte Wand“ bekommt seit kurzem auch mehr Aufmerksamkeit, wobei ich zugeben muss, da da ich selbst noch etwas vorsichtig bin. Tatsächlich lasse ich Decken meist “neutral”.
Schön langsam spüre ich auch in Österreich mehr “Mut” zur Tapete – vielleicht weil ich seit 2018 fast missionarisch für die Gestaltung mit Tapeten stehe? Die Zurückhaltung weicht einer neuen Lust am Gestalten. Das Bedürfnis, Wohnräume individueller und mutiger zu inszenieren, wächst. Ich habe mir über die Jahre zur Aufgabe gemacht, diese Entwicklung mitzugestalten – und vielleicht ein wenig anzuschieben. Jedes Projekt, bei dem ich gemeinsam mit meinen Kund:innen eine Tapete auswähle, fühlt sich für mich ein bisschen wie ein kleiner Erfolg für das Interior Design in Wien an.
Florale Muster, Erdtöne, Panorama-Tapeten – all das ist 2025 gefragt. Besonders spannend ist, dass Tapeten nicht nur dekorieren, sondern Räume komplett verändern können. Sie schaffen Atmosphäre, Tiefe und das gewisse Etwas, das einen Raum besonders macht.
Warum ich Tapeten liebe?
Sie erzählen Geschichten. Sie bringen Spannung in Räume, schaffen Stimmungen, die mit Farbe allein nicht möglich wären. Ein gemusterter Hintergrund lässt ein schlichtes Möbelstück erst richtig wirken. Oder umgekehrt: Eine minimalistische Einrichtung bekommt durch eine auffällige Tapete einen spannenden Kontrast.
Dabei geht es nicht nur um Farbe oder Muster. Es geht auch – und vielleicht noch viel mehr- um Materialien. Die klassische Papiertapete ist tatsächlich ein Auslaufmodell. Stattdessen arbeite ich viel mit hochwertigen Vliestapeten, aber auch mit Seide oder textilen Oberflächen, die Strukturen ins Spiel bringen und den Raum erlebbar machen. Hier zeigt sich: Tapete ist nicht gleich Tapete. Es gibt unzählige Qualitäten, Haptiken, Effekte.
5 einfache Tipps um Tapeten richtig in Szenze zu setzen
- Wenn du noch keine Erfahrung mit Tapeten hast, beginne mit einem Raum, in dem du dich nicht ständig aufhältst, zum Beispiel im Flur, Vorraum oder WC. So kannst du ausprobieren, ob dir Tapeten gefallen.
- Überlege dir, welche Farben du verwenden möchtest. Gibt es schon bestehende Möbel, die dazu passen sollen? Wie ist der Fußboden? Ist der Raum eher hell oder dünkler?
- Große Muster wirken stärker und sind prominenter. Kleine Muster “verschwinden” aus der Ferne und wirken evtl. harmonischer. Streifen waren zuletzt wieder sehr modern. Damit kannst du nichts falsch machen – Streifen sind ein zeitloser Klassiker, unabhängig vom Hype.
- Wenn es unbedingt eine “Featurewall”, also nur eine Wand tapeziert, sein soll, achte auf harmonische Übergänge zu den angrenzenden Wänden. Wähle dazu eine Farbnuance aus der Tapete (meist eine der helleren) und streiche die restlichen Wände in dieser Farbe. Der Kontrast zur einen Wand ist sonst zu groß.
- Kauf gute Qualität. Greif nicht zu den billigsten Papiertapeten – die sind mühsam zu tapezieren, da du sie an der Wand nicht mehr verschieben kannst (auch der Tapezierer wird dir evtl. mehr verrechnen) und sie sind mühsamer zu entfernen. Greif zu Vliestapeten, Textil, etc.
Von der Idee bis zur fertigen Wand – wir begleiten dich beim Tapetenprojekt
Und keine Sorge: Du musst nicht selbst durch tausende Muster scrollen. Dafür gibt es uns Expertinnen. Wir haben den Blick dafür, was zu Dir, zu Deinem Raum und zu Deinem Stil passt. Ich berate Dich gern und finde die Tapete, die aus Deinen Wänden etwas Besonderes macht.
Eine gute Tapete ist mehr als Dekoration, sie ist Teil des Gesamtkonzepts. Und genau das schätzen meine Kund:innen: Räume, die durchdacht und individuell sind. Räume, die Geschichten erzählen.
Wenn Du also überlegst, wie Du Deinem Zuhause das gewisse Etwas verleihen kannst: denk an Tapeten. Sie sind zurück. Und sie waren eigentlich nie weg.
Links mit Inspiration:
– Better Homes & Gardens
– Verada
– Homes & Gardens


